
Schwacher Harnstrahl – was Mann tun kann
Mit zunehmendem Alter verspüren viele Männer nur noch wenig Druck beim Wasserlassen und ihr Harnstrahl wird dünner. Oft ist dies harmlos und durch eine gutartige Prostatavergrößerung bedingt. Erfahren Sie hier, welche weiteren Ursachen es für einen schwachen Harnstrahl geben kann, wann Sie zum Arzt sollten und wie sich die Beschwerden behandeln lassen.
Ursachen für schwachen Harnstrahl bei Männern
Verspürt ein Mann nur wenig oder keinen Druck beim Wasserlassen und ist der Harnstrahl dünn sowie schwach, kommen hierfür verschiedene Auslöser infrage.
Gutartige Prostatavergrößerung als Grund für einen schwachen Urinstrahl
Bei Männern in höherem Alter liegt oft eine gutartige Vergrößerung der Prostata vor – eine sogenannte benigne Prostatahyperplasie (BPH).1 Die Prostata ist eine kleine Drüse, die zu den inneren männlichen Geschlechtsorganen zählt, im Becken direkt unter der Harnblase liegt und unter anderem ein für das Sperma wichtiges Sekret bildet. Mit zunehmendem Alter nimmt die Anzahl der Prostatazellen und damit auch das Volumen der Drüse zu. Eine gutartige Prostatavergrößerung ist daher ein natürlicher Vorgang. Bei Männern im Alter zwischen 50 und 59 Jahren kommt diese etwa bei 20 bis 45 Prozent vor, unter den Männern über 70 Jahren haben sogar bis zu 70 Prozent eine vergrößerte Prostata.1
Beschwerden bereitet eine BPH meist erst, wenn die Prostata stark anwächst und auf die Harnröhre, Harnblase oder Blasenmuskulatur drückt. Neben anderen Problemen beim Wasserlassen – zum Beispiel häufiger oder vermehrt nächtlicher Harndrang – ist auch ein schwacher Harnstrahl als Folge der Prostatavergrößerung möglich.
Wenig Druck beim Wasserlassen – weitere Ursachen beim Mann
Für einen dünnen, schwachen Harnstrahl und geringen oder keinen Druck beim Pinkeln sind zudem folgende Auslöser denkbar:
- Harnröhrenverengung: Diese kann angeboren sein oder als Folge einer Infektion, Verletzung oder Operation entstehen und so den Urinfluss erschweren.
- Harnsteine: Die kleinen festen Ablagerungen können vom Nierenbecken in die Harnröhre wandern und neben Schmerzen einen schwachen Urinstrahl hervorrufen.
- Prostatakrebs: Es ist möglich, dass ein Prostatatumor im fortgeschrittenen Stadium auf die Harnröhre drückt und den Harnstrahl verringert.
- neurologische Erkrankungen: Ein Schlaganfall beispielsweise kann sich unter Umständen auf die Blasenmuskulatur und die Harnabgabe auswirken.
- psychische Belastung: Starke Anspannung oder Scham beim Urinieren können bei Männern einen geringen Druck beim Wasserlassen verursachen.
Ob ein Mann keinen Druck beim Pinkeln und den Harnstrahl als zu schwach oder dünn empfindet, hängt viel von der individuellen Wahrnehmung ab. Wenn der Urinstrahl jedoch nur langsam austritt oder das Wasserlassen mehr Anstrengung kostet als sonst, deutet dies auf einen zu schwachen Harnstrahl hin.
Schwacher Harnstrahl: Muss ich damit zum Arzt?
Oft hat ein schwacher Urinstrahl harmlose Hintergründe. Es ist daher verständlich, dass Sie sich als Mann fragen, ob Sie damit überhaupt zum Arzt gehen sollten. Auch wenn das eine persönliche Entscheidung ist, kann jedoch letztendlich nur ein Arzt feststellen, was hinter den Beschwerden steckt und eventuelle ernste Auslöser (wie Prostatakrebs) ausschließen oder frühzeitig erkennen. Ein Arztbesuch ist daher bei anhaltendem schwachen Harnstrahl zu empfehlen. Das gilt vor allem, wenn weitere Beschwerden beim Wasserlassen auftreten, zum Beispiel:
- Schmerzen im Beckenbereich
- Blutbeimengungen oder sonstige Verfärbungen des Urins
- sehr starker oder häufiger Harndrang (auch in der Nacht)
- Gefühl der unvollständigen Blasenentleerung
- unwillkürlicher Urinverlust (Harninkontinenz)
Funktioniert das Urinieren nicht mehr, obwohl Harndrang besteht, liegt womöglich ein akuter Harnverhalt vor. Dabei handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der einer schnellen Behandlung bedarf.2 Betroffene sollten in diesem Fall umgehend ärztliche Hilfe aufsuchen.
Bemerken Männer Beschwerden oder Veränderungen beim Wasserlassen – etwa einen auffällig dünnen Harnstrahl – ist der Urologe ein guter medizinischer Ansprechpartner.3 Bei diesem handelt es sich um einen Facharzt für Krankheiten des Urogenitalsystems. Hierzu zählt neben den Nieren und den Harnwegen ebenfalls die Prostata. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie sich aber auch zunächst für eine erste Einschätzung an Ihren Hausarzt wenden. Dieser verweist Sie bei Bedarf an einen Urologen.
Diagnose – was macht der Arzt bei schwachem Harnstrahl?
Zu Beginn gibt es ein ausführliches Gespräch, bei dem der Patient dem Arzt die auftretenden Beschwerden genau schildert. Um dann herauszufinden, was beim betroffenen Mann den geringen Druck beim Wasserlassen und einen dünnen Harnstrahl verursacht, stehen dem Mediziner verschiedene Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Dazu gehören:4
- Harnstrahlmessung: Mithilfe einer speziellen an einer Toilette angebrachten Messapparatur lässt sich ermitteln, wie viel Harn pro Sekunde beim Urinieren ausgeschieden wird.
- rektale Untersuchung: Hierbei tastet der Arzt über den After die Prostata vorsichtig mit dem Finger ab, um deren Größe einzuschätzen.
- Urinprobe: Die Auswertung dieser kann zum Beispiel Hinweise auf Infektionen oder nicht sichtbare Blutbeimengungen geben.
- Ultraschall: Mit diesem lassen sich eine mögliche Prostatavergrößerung, aber auch Veränderungen an der Blase oder Harnröhre feststellen.
- Blutuntersuchung: Hierbei kann der Wert des prostataspezifischen Antigens (PSA-Wert) bestimmt werden. Dieser ist bei Prostatakrebs gegebenenfalls erhöht.
Welche Diagnoseverfahren zum Einsatz kommen, hängt vor allem von den bestehenden Symptomen und der ersten Einschätzung des Arztes ab. Eine gründliche Diagnosestellung ist besonders wichtig, um den Auslöser für den schwachen Harnstrahl zu ermitteln und so – wenn nötig – eine geeignete Behandlung zu finden.
Behandlung: Was tun bei schwachem Urinstrahl?
Hat ein Mann nur wenig oder keinen Druck beim Wasserlassen und dadurch einen schwachen Harnstrahl, hängt die Behandlung vor allem von der zugrunde liegenden Ursache ab:
- Eine Harnröhrenverengung kann beispielsweise während eines minimalinvasiven Eingriffs durch eine Aufdehnung der Harnröhre beseitigt werden.
- Sind Harnsteine der Grund für den dünnen Harnstrahl, erleichtern spezielle Medikamente (Alphablocker) deren Ausscheidung.
- Bei Prostatakrebs ist unter Umständen eine Operation und/oder Strahlentherapie
- Treten Beschwerden durch Nervenerkrankungen auf, kommen eventuell Medikamente oder ein Blasenkatheter zum Ableiten des Harns zum Einsatz.
- Gezielte Entspannungsübungen und gegebenenfalls Psychotherapie können bei starker psychischer Belastung für Besserung sorgen.
Auch wenn ein schwacher Harnstrahl durch eine gutartige Prostatavergrößerung bedingt ist, stehen unterschiedliche Behandlungsoptionen, darunter pflanzliche oder synthetische Medikamente, zur Auswahl.
Behandlung einer Prostatavergrößerung mit pflanzlichen Mitteln
Verschiedene pflanzliche Medikamente können dazu beitragen, die Symptome einer BPH – etwa häufiges Wasserlassen oder keinen Druck beim Pinkeln – zu bessern. Diese sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich und beinhalten natürliche Inhaltsstoffe wie Phytosterol, das unter anderem auch in Kürbissamen oder Brennnesselwurzeln enthalten ist.
Gerade wenn Männer nur leichte Beschwerden aufgrund ihrer vergrößerten Prostata haben, braucht es oft keine medizinische Behandlung. Es ist dann unter Umständen ausreichend, nur einmal im Jahr für eine Kontrolluntersuchung zum Arzt zu gehen, um etwaige bedenkliche Veränderungen frühzeitig zu erkennen.4 Pflanzliche Mittel gegen Prostatabeschwerden, wie zum Beispiel APOPROSTAT® forte, können dieses „aktive Beobachten“ gegebenenfalls sinnvoll ergänzen.
Synthetische Wirkstoffe und Operation bei Prostatavergrößerung
Sind die Symptome aufgrund der BPH stärker ausgeprägt, kommen auch synthetische Medikamente oder eine operative Verkleinerung der Prostata infrage, wenn diese aufgrund ihrer zunehmenden Größe zu regelmäßigen oder anhaltenden Beschwerden führt (wie Harnwegsinfektionen oder Harnverhalt). Hierfür gibt es verschiedene Operationstechniken, bei denen die Drüse in der Regel nur verkleinert und nicht ganz entfernt wird. Eine Prostata-OP gilt als besonders wirksam, kann aber unterschiedliche Nebenwirkungen und Folgekomplikationen mit sich bringen.5 Männer sollten sich daher ärztlich gut beraten lassen und alle Vor- sowie Nachteile gründlich abwägen.
Lässt sich einem schwachen Harnstrahl vorbeugen?
Da die meisten Auslöser für einen Harnstrahl ohne Druck beim Mann kaum beeinflussbar sind, können Sie selbst nur wenig dagegen tun und Beschwerden beim Wasserlassen nur schwer gezielt vorbeugen. Eine gutartige Prostatavergrößerung beispielsweise – die oft der Grund für den dünnen Harnstrahl ist – entwickelt sich bei vielen Männern ganz natürlich mit zunehmendem Alter. Dennoch soll es auch gewisse Risikofaktoren geben, die eventuell ein Wachstum der Prostata begünstigen, zum Beispiel eine ungesunde Ernährung, Übergewicht, Rauchen und Alkoholkonsum.4 Es empfiehlt sich daher Folgendes:
- Ernähren Sie sich möglichst gesund und ausgewogen, unter anderem mit viel Gemüse, etwas Obst und Vollkornprodukten.
- Bewegen Sie sich regelmäßig und treiben Sie Sport – je nach Ihren individuellen Möglichkeiten.
- Halten Sie ein gesundes Körpergewicht oder versuchen Sie, bei Übergewicht etwas abzunehmen.
- Reduzieren Sie Ihren Konsum an Alkohol und Zigaretten oder verzichten Sie am besten komplett auf beides.
Es ist unklar, wie stark sich das Prostatawachstum und somit auch ein schwacher Harnstrahl durch einen gesunden Lebensstil beeinflussen oder verringern lässt. Sie tun damit aber auf jeden Fall Ihrer Gesundheit allgemein etwas Gutes. Ein weiterer Vorteil: Auch das Risiko für Prostatakrebs – und andere Krebsarten – lässt sich mit diesen Maßnahmen reduzieren.6
FAQs: Die wichtigsten Fragen und Antworten zu schwachem Harnstrahl
Ein normaler Harnstrahl sollte gleichmäßig und – bei entsprechendem Harndrang – kräftig sein. Der Harnstrahl sollte stark genug sein, so dass sich die Blase ohne größere Anstrengung vollständig entleeren lässt.
Für einen Harnstrahl ohne Druck beim Mann gibt es viele mögliche Ursachen, beispielsweise eine gutartige Prostatavergrößerung, eine Harnröhrenverengung, Harnsteine oder (selten) Prostatakrebs.
Als harmloser Auslöser für einen dünnen, schwachen Harnstrahl ist neben einer gutartigen Prostatavergrößerung auch starke psychische Anspannung denkbar.
Es empfiehlt sich generell, bei anhaltenden Beschwerden beim Wasserlassen einen Urologen aufzusuchen – also auch bei einem andauernden schwachen Urinstrahl. Besonders wichtig ist eine zeitnahe Abklärung, wenn Blut im Urin und/oder Schmerzen hinzukommen.
Dabei uriniert ein Mann in eine Toilette, die mit einer speziellen Messvorrichtung ausgestattet ist. Diese erfasst unter anderem, wie viel Harn pro Sekunde abgegeben wird, und gibt so Aufschluss über eventuelle Probleme bei der Blasenentleerung.
Das hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Harnsteine lassen sich etwa durch Medikamente leichter ausscheiden. Bei einer Harnröhrenverengung und bei Prostatakrebs ist eventuell eine Operation notwendig. Beschwerden durch eine Prostatavergrößerung lassen sich gegebenenfalls durch pflanzliche Medikamente wie APOPROSTAT® forte reduzieren.
Es gibt hilfreiche pflanzliche Mittel (zum Beispiel APOPROSTAT® forte), die Prostatabeschwerden – wie einen schwachen Urinstrahl – lindern können. Diese beinhalten etwa den natürlichen Inhaltsstoff Phytosterol und sind rezeptfrei in Apotheken erhältlich.
Es ist kaum möglich, einem schwachen Harnstrahl gezielt entgegenzuwirken. Allerdings empfiehlt es sich, auf eine gesunde Ernährung, reichlich Bewegung und ein gesundes Körpergewicht zu achten. Diese Faktoren können sich günstig auf die Prostata auswirken, was eventuell Beschwerden beim Wasserlassen verringert.
Quellen
- 1 „Gutartige Prostatavergrößerung – das sollte Mann wissen“. Prostata Hilfe Deutschland, https://www.prostata-hilfe-deutschland.de/prostata-wissen/gutartige-prostatavergroesserung-bph. Zugegriffen 24. Januar 2025.
- 2 „Harnverhalt: Ursachen, Symptome und Behandlung“. ALTA Klinik, https://www.alta-klinik.de/urologie/harnverhalt/. Zugegriffen 24. Januar 2025.
- 3 „Besuch bei einem Urologen oder einer Urologin“. AOK Gesundheitsmagazin, https://www.aok.de/pk/magazin/familie/liebe-sexualitaet/urologie-oder-andrologie-worum-kuemmert-sich-der-arzt-oder-die-aerztin/. Zugegriffen 24. Januar 2025.
- 4 „Gutartige Prostatavergrößerung“. Gesundheitsinformation.de (Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen), https://www.gesundheitsinformation.de/gutartige-prostatavergroesserung.html. Zugegriffen 24. Januar 2025.
- 5 „Gutartige Prostatavergrößerung: Welche Vor- und Nachteile hat eine Operation“. Gesundheitsinformation.de (Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen), https://www.gesundheitsinformation.de/welche-vor-und-nachteile-hat-eine-operation.html. Zugegriffen 24. Januar 2025.
- 6 „Prostatakrebs (Prostatakarzinom)“. Deutsche Krebshilfe, https://www.krebshilfe.de/informieren/ueber-krebs/krebsarten/prostatakrebs/. Zugegriffen 24. Januar 2025.