Prostata und Ernährung
Eine Prostatavergrößerung, medizinisch als benigne Prostatahyperplasie (BPH) bekannt, ist eine häufige Alterserscheinung bei Männern jenseits des 50. Lebensjahres.1 Es zeigt sich immer deutlicher, dass Lebensstil und Ernährung wesentlich zur Vorbeugung einer Prostatavergrößerung beitragen können. Erfahren Sie hier, wie die Ernährung die Prostata beeinflussen kann.
Lässt sich die Prostata durch die Ernährung verkleinern?
Immer deutlicher stellt sich heraus, dass der Lebensstil einen Einfluss auf die Prostata hat. Viele Männer fragen sich, ob und wie sie einer vergrößerten Prostata selber vorbeugen können. Kann Man(n) eventuell durch eine gute Ernährung mit den richtigen Lebensmitteln oder geeigneten Sport sogar die Prostata wieder verkleinern? Untersuchungen haben gezeigt: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an bestimmten Nährstoffen ist, kann Erkrankungen der Prostata günstig beeinflussen.2 Außerdem wirkt sie sich insgesamt positiv auf die Gesundheit aus. Eine schon vergrößerte Prostata lässt sich allein durch die Ernährung aber nicht mehr verkleinern.
Vorbeugen: empfohlene Ernährung bei vergrößerter Prostata
Die wichtigsten Ernährungskomponenten für eine gesunde Prostata sind Fette, Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und Phytoöstrogene. Durch die richtige Auswahl an Lebensmitteln können Sie aktiv zur Gesundheit Ihrer Prostata beitragen und gleichzeitig Ihr allgemeines Wohlbefinden steigern.
Ernährung für die Prostata: Fette
Die Qualität und Auswahl der Fette in der Ernährung können einen großen Unterschied für die Gesundheit machen. Bevorzugen Sie gesunde, ungesättigte Fette, wie sie in Olivenöl, Leinöl, Rapsöl Nüssen, Algenöl und fettem Fisch wie Lachs und Makrele vorkommen.2 Sie sind reich an Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmende Eigenschaften besitzen.3 Transfette und gesättigte Fette, die häufig in Lebensmitteln tierischen Ursprungs wie Fleisch, Wurst oder Butter enthalten sind, sollten Sie hingegen vermeiden. Denken Sie dabei auch an verarbeitete Lebensmittel wie Fertiggerichte, Gebäck oder Knabbereien.
Ballaststoffe: Wertvoll bei der Ernährung für die Prostata
Warum sind sekundäre Pflanzenstoffe für die Prostata wichtig?
Sekundäre Pflanzenstoffe geben Obst und Gemüse ihre Farbe, helfen den Pflanzen bei der Abwehr von Fressfeinden oder regulieren das pflanzliche Wachstum. Die Stoffe haben vermutlich einen wichtigen Einfluss auf den menschlichen Stoffwechsel und scheinen sich positiv auf die Gesundheit auszuwirken, unter anderem durch antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften.5 Insbesondere Lycopin, ein in Tomaten reichlich vorhandener sekundärer Pflanzenstoff, wird immer wieder im Zusammenhang mit der Ernährung bei vergrößerter Prostata genannt. Er hat möglicherweise vorbeugende Effekte gegen Prostatakrebs, weitere Studien müssen das jedoch noch belegen.6 Gute Quellen für sekundäre Pflanzenstoffe sind neben Tomaten grünes Blattgemüse, Beeren und Karotten.
Der Körper kann Lycopin aus gekochten Tomaten besser aufnehmen als aus rohen Früchten.7 Daher sind Tomatensoße und Co. besonders empfehlenswert.
Die Bedeutung von Phytoöstrogenen für die Prostata-Ernährung
In asiatischen Ländern, wo traditionell mehr pflanzliche Produkte und weniger rotes Fleisch konsumiert werden, treten Prostataerkrankungen seltener auf. Eine Studie deutet darauf hin, dass asiatische Männer seltener an Prostatakrebs und gutartiger Prostatavergrößerung (BPH) erkranken könnten, weil ihre Ernährung reich an Phytoöstrogenen ist. Diese sind in vielen in Asien üblichen Lebensmitteln wie Soja enthalten und könnten dazu beitragen, das Risiko für bestimmte Krebsarten zu senken.
Ungünstige Lebensmittel für die Prostata
- rotes und verarbeitetes Fleisch: Sie haben negative gesundheitliche Auswirkungen und sind sogar von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) als krebserregend (verarbeitetes Fleisch) und wahrscheinlich krebserregend (rotes Fleisch) eingestuft.9
- Zucker und raffinierte Kohlenhydrate: Lebensmittel, die hohe Mengen an Zucker und weißem Mehl enthalten, können Insulinspiegel und Entzündungen im Körper erhöhen, was auch die Prostata negativ beeinflussen kann.10
- Alkohol: Alkoholkonsum kann sich negativ auf den Körper auswirken. Für die eigene Gesundheit ist es daher von Vorteil, den Konsum zu reduzieren beziehungsweise auf alkoholische Getränke zu verzichten.11
Durch die Anpassung der Ernährung können Sie aus eigener Kraft versuchen, Erkrankungen der Prostata vorzubeugen und einen wichtigen Beitrag zu Ihrer Gesundheit leisten.
Leider lässt sich auch durch Sport eine bereits bestehende vergrößerte Prostata nicht verkleinern. Die gute Nachricht aber lautet: Regelmäßige körperliche Aktivität ist nicht nur gut für das Herz und den allgemeinen Gesundheitszustand, sondern kann auch die Prostatagesundheit fördern. Bewegung verbessert die Blutzirkulation, reduziert Stress und hilft, das Körpergewicht zu kontrollieren – alles Faktoren, die zur Gesundheit der Prostata beitragen können. Probieren Sie Walken, Joggen, Radfahren, leichtes Krafttraining oder Schwimmen aus.
Die Wahl der Getränke
FAQs: Häufige Fragen und Antworten zu Ernährung und Prostata
Quellen
- 1 „Gutartige Prostatavergrößerung – das sollte Mann wissen!“ Prostata-hilfe-deutschland.de, https://www.prostata-hilfe-deutschland.de/prostata-wissen/gutartige-prostatavergroesserung-bph. Zugegriffen 7 Mai 2024.
- 2 „Ernährung: Lebensmittel, die gut für die Prostata sind.“ Prostata-hilfe-deutschland.de, https://www.prostata-hilfe-deutschland.de/prostata-news/ernaehrung-lebensmittel-gesunde-prostata. Zugegriffen 7. Mai 2024.
- 3 Natto, Zuhair S., u. a. „Omega-3 Fatty Acids Effects on Inflammatory Biomarkers and Lipid Profiles among Diabetic and Cardiovascular Disease Patients: A Systematic Review and Meta-Analysis“. Scientific Reports, Bd. 9, Nr. 1, 2019, https://doi.org10.1038/s41598-019-54535-x.
- 4 „Ballaststoffe“. Deutsche Gesellschaft für Ernährung DGE, https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/ballaststoffe/. Zugegriffen 7. Mai 2024.
- 5 „Sekundäre Pflanzenstoffe und Gesundheit“. Deutsche Gesellschaft für Ernährung DGE, https://www.dge.de/wissenschaft/fachinformationen/sekundaere-pflanzenstoffe-und-die-gesundheit/. Zugegriffen 7. Mai 2024.
- 6 Mirahmadi, Mahdi, u. a. „Potential Inhibitory Effect of Lycopene on Prostate Cancer“. Biomedecine & Pharmacotherapie [Biomedicine & Pharmacotherapy], Bd. 129, Nr. 110459, 2020, S. 110459, https://doi.org10.1016/j.biopha.2020.110459.
- 7 „Tomaten: Gesund essen“. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung; https://www.bzfe.de/lebensmittel/vom-acker-bis-zum-teller/tomaten/tomaten-gesund-essen/. Zugegriffen 8. Mai 2024.
- 8 Denis, L., u. a. „Diet and its preventive role in prostatic disease“. European urology, Bd. 35, Nr. 5–6, 1999, S. 377–387, https://doi.org10.1159/000019912.
- 9 „WHO: Verarbeitetes Fleisch krebserregend?“ Verbraucherzentrale.de, https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/lebensmittelproduktion/who-verarbeitetes-fleisch-krebserregend-12300. Zugegriffen 7. Mai 2024.
- 10 Ma, Xiao, u. a. „Excessive intake of sugar: An accomplice of inflammation“. Frontiers in immunology, Bd. 13, 2022, https://doi.org10.3389/fimmu.2022.988481.
- 11 „Beim Alkoholkonsum gibt es keine gesundheitlich unbedenkliche Menge“. Who.int, https://www.who.int/europe/de/news/item/28-12-2022-no-level-of-alcohol-consumption-is-safe-for-our-health. Zugegriffen 7. Mai 2024.